Donat Fisch Quartett

                                                                                                                                                                                                                                                                   Bild donat fisch

Donat Fisch Quartett
 

Ralph Alessi trumpet
Donat Fisch
sax
Bänz Oester bass
Norbert Pfammatter drums

Wenn man aus der Jazzgeschichte eine Figur herauspicken müsste, die für den Saxofonisten Donat Fisch von grosser Bedeutung ist, dann wäre das wohl Ornette Coleman. Aber hier ist Vorsicht geboten: Fisch ist ein schlauer Fuchs und darum weiss er genau, dass sich Coleman nicht kopieren lässt. Was der Berner mit dem Texaner teilt, ist ein lustvoller Nonkonformismus, der sich nicht um Konventionen schert.

Fischs Kompositionen machen meist einen weiten Bogen um tradierte Schemen und gehen unbeirrt ihre eigenen Wege. Das Ausdrucksspektrum reicht von übermütigen Purzelbäumen bis zu melancholischer Weltverlorenheit, und seinen Einfällen gelingt das seltene Kunststück, Raffinesse und natürliche Fabulierlust zur Deckung zu bringen.

Nach dem Tod von Andy Scherrer, fügt er jetzt seinem Quartett mit dem Trompeter und Komponisten Ralph Alessi eine neue Stimme hinzu. Ralph Alessi lebt in New York und Bern. Im Laufe seiner Karriere hat er mit Größen wie Fred Hersch, Steve Coleman, Ravi Coltrane, Jason Moran, Sam Rivers, Tim Berne, Uri Caine und vielen anderen gespielt und Aufnahmen gemacht.

Bänz Oester und Norbert Pfammatter haben in unzähligen Auftritten zu einem schier telepathischen Verständnis gefunden, das es ihnen möglich macht, selbst beim Tanz auf dem Vulkan nicht die Nerven zu verlieren.
 

Ralph Alessi trumpet

Ralph Alessi ist ein Trompeter/Komponist, der seine Zeit zwischen Brooklyn, NY und Bern, Schweiz, verbringt. Im Laufe seiner Karriere hat er mit Größen wie Fred Hersch, Steve Coleman, Ravi Coltrane, Jason Moran, Sam Rivers, Tim Berne, Uri Caine und vielen anderen gespielt und Aufnahmen gemacht. Derzeit nimmt Ralph für das Plattenlabel ECM auf und wird Ende 2020 an einer neuen Platte arbeiten. Als Pädagoge unterrichtete er an der Eastman School of Music der NYU und der University of Nevada-Reno. Er ist außerdem Gründer/Direktor der Schule für Improvisationsmusik, Gastprofessor an der Accademia Nazionale del Jazz in Siena, Italien, und seit kurzem Dozent an der Hochschule der Künste Bern.

Andy Scherrer© Clara Pereira  

                                                                                                                                                                                                                                                       
Bänz Oester, Kontrabass

Bänz Oester ist einer der gefragtesten Bassisten des europäischen Jazz. Die Liste seiner «Arbeitgeber» und Partner ist sehr lang und vermittelt einen guten Eindruck von seinem weiten musikalischen Horizont. So spielt er zum Beispiel mit so unterschiedlichen Pianisten wie Malcolm Braff, Michel Wintsch und Hans Feigenwinter. Neben seinen vielfältigen Aktivitäten als Sideman – er spielte u.a. mit Ralph Alessi, Dewey Redman, Michael Brecker, Joe Lovano, Vienna Art Orchestra, Pierre Favre, Bill Stewart - leitet Oester die Band Bänz Oester and The Rainmakers. Oesters Bassspiel zeichnet sich nicht zuletzt durch einen warmen, natürlichen Klang, unprätentiöse Eleganz und eine schier unerschöpfliche melodische Erfindungsgabe aus. Bänz Oester ist einer der grossen romantischen Rebellen des zeitgenössischen Jazz. Seine Liebe zur Tradition hält ihn nicht davon ab, stets neue Abenteuer zu suchen.
Tom Gsteiger


Foto Peter Eichenberger


Norbert Pfammatter, Schlagzeug

«Spielst Du Dich selbst oder spielst Du die Musik?», pflegt der Schlagzeuger Norbert Pfammatter sich selbst und andere dann und wann zu fragen. Eine Frage, die nicht nur alle andern Fragen betreffend Mensch und Kunst aufschiebt, sondern gleichzeitig die Ehrlichkeit eines Musikers offenlegt, der die Musik als Wegweiser ins pfadlose Land versteht.

«Meine wichtigsten Einflüsse sind meine Lehrer Billy Brooks, Pierre Favre, die grossen Musiker der Jazztradition, John Cage, alle Musiker mit denen ich spielen durfte, die Geräusche die mich umgeben, die grossen Weisen des Ostens und die Stille die sie uns ans Herz legen.»

Die wahre Grösse eines Jazzschlagzeugers offenbart sich nicht in zirkusreifen Show-Einlagen, sondern in der kinetischen Wucht und im klanglichen Differenzierungsvermögen. Nicht nur in diesen Bereichen ist Pfammatter Weltklasse: Souverän lässt er sein facettenreiches Spiel zwischen Chaos und Präzision oszillieren und montiert immer wieder überraschende Akzente. Atemberaubend.

Foto Peter Eichenberger